Wolfsblick-RPG


Tritt ein in das Reich der Wölfe und lerne den Wolf in dir kennen!
 
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 Für immer.

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Zjarr
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Zjarr


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BeitragThema: Für immer.   Für immer. Icon_minitime08.01.14 20:11

Freude überwältigte Sirius, als er die Schnauze in den Himmel reckte und sich den Hunger und das Warten aus dem Körper heulte. Er hörte die schöne Stimme seiner Mutter, wie ein Windhauch, die seiner Schwester Shira und die starke, tiefe Stimme seines Vaters. Fyn war es auch, der dem Gesang seiner Familie ein Ende machte. Sein silbriger Pelz schimmerte im Mondlicht, ebenso wie der von Shira, wogegen Sirius und seine Mutter trotz des Lichtes wie Schatten wirkten, mit ihrem schwarzen Fell, wie Schattenwesen. Galyn trat noch einmal vor und leckte Sirius und Shira über den Kopf, so, wie sie es getan hatte, als die Geschwistern noch an ihrem Bauch lagen. Viel Glück, murmelte sie, dann folgte sie ihrem Gefährten in die Nacht. Sirius sah Shira an, sie erwiderte seinen Blick aus ihren bernsteinfarbenen Augen. Bereit? fragte Sirius.
Wenn du es auch bist.
Er nickte, dann liefen sie gemeinsam in den Wald, Schulter an Schulter einen ausgetretenen Wildwechsel entlang. Es ging auf die Jagd!
Der Plan war einfach: Sie hatten letzte Nacht einen Hirsch gewittert, einen alten Bullen, der, seinen Spuren nach zu schließen, am rechten hinteren Lauf verletzt war. Eine leichte Beute für ein Rudel Wölfe. Galyn und Fyn würden sich von einer Seite anschleichen, Shira und er von der anderen. Sirius konnte die Spur des Hirsches schon riechen! Er sah seine Schwester an und sah auch in ihrem Gesicht die Gier nach Fleisch geschrieben. Kannst du sie sehen? Shiras Stimme war weniger als ein Hauch. Sirius schüttelte den Kopf. Nein, flüsterte er. Aber ich kann ihn sehen! Durch eine Lücke zwischen den Bäumen konnte er den Hirsch deutlich ausmachen, ein großer Zehn-Ender. Er musste einmal ein kapitaler Hirsch gewesen sein, doch jetzt setzte sein Geweih schon zurück. Sirius wollte vorspringen. Warte. Warte! Er gehorchte seinen Gedanken und stand still im Schatten der Bäume. Jetzt!
Sirius sprang vor, Shira auf den Fersen. Der Hirsch schreckte auf und lief, lief genau in die Richtung, aus der Galyn und Fyn kamen. Aber der Hirsch hatte sie gerochen, denn er schlug einen Haken und lief auch Sirius' Eltern davon. So etwas würden sich Wölfe nicht bieten lassen! Das kleine Rudel setzte hinter dem Hirsch her, sie sprangen über Gräben und Baumstämme, folgten immer der Spur des Hirsches. Sie waren so sehr auf die Jagd konzentriert, dass sie gar nicht merkten, wie sich das Wetter änderte. Erst als Sirius ein Regentropfen auf die Schnauze fiel, bekam er mit, dass es regnete. Die Luft war schwül und ballte sich wie Wolken. Der Geruch des Hirsches wurde stärker und sie konnten ihn sehen – er lief genau auf eine Felswand zu!
Fyns Stimme wehte zu Sirius: Ihr geht links rum, wir kreisen ihn von rechts ein! Weder Sirius noch Shira gaben ein Zeichen, dass sie verstanden hatten, aber Shira bog links ab und Sirius folgte ihr. Er konnte den Hirsch sehen. Der Hirsch hatte seine Flucht aufgegeben, er pendelte mit dem Kopf, als wollte er sagen: Kommt her, aber glaubt nicht, dass ich mich nicht zur Wehr setzten würde!
Einen Moment sah Sirius die Augen seiner Mutter, dann stürzte Galyn sich auf den Hirsch, der sie mit einem Stoß seines Geweihs zurückschleuderte. Die schwarze Wölfin rappelte sich wieder auf und jetzt machte auch Sirius sich bereit zum Sprung, die Kehle de Hirsches im Blick, als er plötzlich zusammenzuckte. Sie alle waren zusammengezuckt. Ein Blitz war in den Baum auf dem Grad der Felswand eingeschlagen. Der Baum brannte lichterloh. Die fünf Tiere sahen zu, wie der Baum langsam und majestätisch nach unten sank und auf dem Boden aufschlug.
Der Hirsch hatte sich als erstes wieder geregt, er floh vor dem Feuer, das nun auf die anderen Bäume übergriff, doch Sirius stand da und starrte wie gebannt in die Flammen.
Sirius …
Wie von weit her hörte er seinen Namen.
Sirius!
Er wollte den Flammen weiter zusehen, in ihrem schönen Spiel versinken …
SIRIUS!!!
Der schwarze Wolf zuckte zusammen, als Shira ihn in die Flanke biss. Komm mit! schrie sie. Erst jetzt nahm Sirius seine Umgebung wieder wahr. Der Wald brüllte! Unbewusst folgte Sirius seiner Schwester bis zurück zur Höhle. Sie lang neben einem kleinen Bach. Da sagte Shira und drückte seinen Kopf unter Wasser. Als Sirius wieder hochkam, sah er Shira verwirrt an. Was … was ist passiert?
Du warst … weg. Irgendwie.
Wie, irgendwie? Er verstand nicht, was sie meinte.
Naja, du hast in die Flammen gestarrt und dich nicht gerührt, aber das Feuer wurde immer wilder und ich musste dich da weg bringen, wir waren fast eingeschlossen … weißt du das nicht mehr?
Seine Antwort war nur ein Kopfschütteln. Nein, er wusste es nicht mehr. Aber es gab eine dringendere Frage. Der Hirsch …?
Er ist fort. Diesmal war Shira dran mit Kopfschütteln. Einen Moment lang war Sirius wie ausgelaugt, dann leuchteten seine Augen wieder. Fyn und Galyn sind bestimmt hinter ihm her! Wieder schüttelte Shira nur den Kopf. Warum? Warum schüttelte sie den Kopf?
Ich … ich glaube nicht, Sirius.
Er antwortete nicht, bat sie nur stumm, weiterzusprechen und wollte es gleichzeitig nicht hören.
Es sind noch mehr Bäume ge-gefallen, nicht nur der eine. Sie sind n-nicht weit entfernt gefallen und ich g-glaube, sie haben sie einge-ge-schlossen. Was sollte das bedeuten? Was konnte das bedeuten? Jetzt begann Shira richtig zu stottern. I-i-ich glaube s-sie sind t-t-tot.
Tot? Nein, das konnte nicht sein, nicht Fyn, nicht Galyn! Er spürte eine Kälte, eine Kälte, die ihm unter die Haut ging, die das Blut in seinen Adern gefrieren zu lassen schien. Die Kälte des Todes.
Sirius warf den Kopf in die Luft und heulte, doch diesmal heulte er vor Trauer, vor unbändiger Trauer und er konnte hören, wie Shira sich ihm anschloss, hörte in ihrer Stimme seine Gefühle. Doch dieses Gefühl ließ sich nicht aus dem Körper singen wie der Hunger, dieses Gefühl saß in seiner Seele. Für immer.
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